HNA: Zweite Biogasanlage läuft

Sohlingen. Fast 40 der 153 Haushalte im Ahledorf Sohlingen können sich in Zukunft über ein Fernwärmenetz von zwei Biogasanlagen am Ortsrand versorgen lassen. Laut Mitteilung von Ortsbürgermeister Hartmut Filmer in der öffentlichen Sitzung des Ortsrates ist die Anlage von Landwirt Jörg Gebauer unterhalb des Buchenbergs bereits angefahren, es werde schon Strom in das Netz eingespeist.

Der Landwirt hat rund eine Million Euro in die 250-Kilowatt-Biogasanlage unweit seines Kuhstalls investiert. Bei einem Jahres-Durchschnittsverbrauch von 4000 Kilowattstunden reicht der von einem Blockheizkraftwerk erzeugte Öko-Strom für bis zu 350 Haushalte. Eine Anlage gleicher Größenordnung betreibt seit dem vergangenen Jahr der Landwirt Krämer in Sichtweite der zweiten Anlage.

Ende August wollen Einwohner mit einer Betreibergenossenschaft für ein Fernwärmenetz aktiv werden, sagte Filmer während der Sitzung vor neun Zuhörern in der Dorfgemeinschaftsanlage. Bis zu 40 Haushalte könnten zukünftig mit Wärme aus den Biogasanlagen versorgt werden. Eigene Heizungsanlagen und die Abhängigkeit von Öl und Gas fallen dann für die Hausbesitzer weg.

In beiden Biogasanlagen wird aus Biomasse (Gülle, Mais-Silage) Gas hergestellt, das ein Blockheizkraft antreibt, durch das Öko-Strom und Abwärme erzeugt werden. Die Abwärme soll über ein noch zu verlegendes Rohrsystem der Sohlinger Nahwärmegenossenschaft bis in die Häuser geliefert werden.

Dorferneuerungs-Programm

Das 2002 begonnene Dorferneuerungsprogramm, bei dem es Geld der Europäischen Union für Projekte in den Förder-Dörfern gab, läuft dieses Jahr aus. Für 50 000 Euro soll der Schulhof an der Gemeinschaftsanlage umgestaltet werden, teilte Ortsheimatpfleger Frank Jörn mit.

Er hofft, dass im September mit der Erneuerung des Platzbelages und einer Stützmauer zur Gartenböschung hin begonnen werden könne.

Eines der realisierten Dorferneuerungs-Projekte war die Neugestaltung des Spielplatzes an der ehemaligen Bahnlinie. Das ist laut Ortsrats-Beschluss auch der Grund, warum dieser Spielplatz in Trägerschaft der Stadt Uslar erhalten bleiben soll. Hintergrund sind Vorgaben der Stadt, pro Dorf nur noch einen Spielplatz zu unterhalten.

Für den zweiten Spielplatz an der Grundschule ist nach Ansicht des Ortsrates die Stadt zuständig, weil dieser hauptsächlich von Schülern genutzt werde. Nach Ansicht des Ortsrates müsse auch dieser Platz erhalten bleiben. Der Ortsbürgermeister soll mit Mitarbeitern der Verwaltung sprechen, es gebe Informationsbedarf.

Sauberer Ort

Alle Einwohner erinnerte Ortsbürgermeister Filmer an ihre Reinigungspflicht auf den Straßen vor ihren Häusern und Grundstücken. Er mahnte, rechtzeitig vor der 90-Jahr-Feier der Ortsfeuerwehr am 3. September alle Gehwege und Gossen zu säubern, damit das Dorf ansehnlich für die Festgäste sei. (jdx)