HNA: Nächstes Jahr Dorfheizung

Sohlingen. Für Sohlingen wird im nächsten Jahr eine Dorfheizung gebaut. Die Bioenergiedorf Sohlingen GbR kommt damit ihrem Ziel einen großen Schritt näher, die Abwärme der beiden örtlichen Biogasanlagen zu nutzen und startet zudem eine Werbekampagne, um noch weitere Anschlussnehmer zu gewinnen.

Die Genossenschaft hat nach Angaben von Geschäftsführer Nico Michalak die Konditionen für das Nahwärmenetz noch einmal angepasst. Die einmalige Anschlussgebühr von 1500 Euro ist weggefallen. Dafür ist der Genossenschaftsanteil von 1500 Euro auf 3000 Euro erhöht worden.

Das führe aber zu einer attraktiven Veränderung, sagt Nico Michalak: „Im Gegensatz zur einmaligen Anschlussgebühr, die bei einem Austritt aus der Genossenschaft verloren wäre, wird der Genossenschaftsanteil komplett zurückgezahlt. Der Wärmekunde erhält damit eine wartungsfreie Heizung gegen ein ,Pfand‘ von 3000 Euro, das er bei einem Austritt aus der Genossenschaft zurückerhält, und spart zudem gegenüber einer Heizungsanlage, die mit Gas oder Öl betrieben wird ganz erheblich.“ Zudem zahle sich der Genossenschaftsanteil bei einer späteren Dividenden-Ausschüttung aus.

Außerdem rundet die Genossenschaft den Wärmepreis von 6,67 Cent/kWh auf 7 Cent auf. Umgerechnet auf den Liter Heizöl ergibt sich damit ein Preis von 56 Cent/Liter. Der derzeitige Marktpreis liegt bei 71 Cent/Liter Heizöl, Tendenz steigend, so Michalak.

Monatsgebühr: 20 Euro

Hinzu kommt eine monatliche Grundgebühr von 20 Euro für laufende Kosten und Wartungskosten. Bisher gibt es für die Sohlinger Dorfheizung 25 Wärmekunden mit 26 Anschlussobjekten im Bereich der Uslarer Straße und der Siedlung (die Häuser südlich der Bundesstraße 241). Die Genossenschaft geht davon aus, noch fünf bis zehn Anschlussnehmer zu finden. Um Unentschlossene zu überzeugen, gibt es eine neue Anschlussvariante: Neben den bisher bekannten Versionen des schnellstmöglichen Anschlusses und Wärmeabnahme, kann man sich gleich ans Netz anschließen lassen, ab Oktober 2014 aber erst die Nahwärme nutzen.

Später Kunde werden

Das gilt zum Beispiel für Hausbesitzer, die gerade eine neue Heizung installiert haben, dennoch später die Nahwärme aus Bioenergie nutzen wollen. Sie bekommen dann einen verplombten Anschluss. Bei dieser Alternative muss zunächst ein Genossenschaftsanteil von 1500 Euro geleistet werden. Entscheidet sich der Hauseigentümer dann für eine Wärmeabnahme, ist lediglich die zweite Hälfte des Genossenschaftsanteils in Höhe von 1500 Euro zu zahlen. Der Bau des Nahwärmenetzes bedeute nicht nur Vorteile für den Wärmekunden, sondern auch für den Ort: es gibt 190 000 Euro Fördergeld, eine Steigerung der Lebensqualität durch günstige Heizkosten und der Attraktivität für Wohnungs- und Haussuchende. (fsd)