HNA: Endlich Zusage von der Bank – Grünes Licht fürs Nahwärmenetz in Sohlingen

Sohlingen. Das Nahwärmenetz für Sohlingen kann realisiert werden. Der Genossenschaft liegt nach Auskunft von Heike Mittelstädt seit Freitag die Zusage einer Bank für die Finanzierung vor.

Jetzt soll das Rohrleitungsnetz mit Wärme der beiden seit Jahren bestehenden Biogasanlagen (Gebauer und Krämer) gebaut werden, sagte Mittelstädt am Dienstag während der öffentlichen Sitzung des Ortsrates vor 14 Zuhörern im Dorfgemeinschaftshaus.

Mittelstädt rechnet damit, dass die Verträge mit der Firma Menneke (Uslar) und Jakob Schweißtechnik (Einbeck) noch in dieser Woche unterschrieben werden und nach Vorlage der erforderlichen Genehmigungen wohl Ende Juli mit dem Bau des Rohrleitungsnetzes begonnen werden kann. Zunächst werde das Leitungsnetz an der Uslarer Straße und der Siedlung Neue Straße verlegt. Der Grund ist laut Mittelstädt, dass die Straßenbaubehörde die zweite Fahrbahnhälfte der Bundesstraße 241 im Bereich der Ortsdurchfahrt anschließend erneuern will.

Bisher wollen etwa 50 Sohlinger die Nahwärme zum Heizen ihrer Häuser und Wohnungen nutzen. Die Kosten für das Netz liegen bei rund 1,4 Millionen Euro. Noch etwa 15 bis 20 Haushalte könnten mit an das Netz angeschlossen werden, wenn sie sich melden, bevor alle Rohre verlegt sind, sagte Heike Mittelstädt im Ortsrat. Der Hauseigentümer muss für 5000 Euro Genossenschaftsanteile kaufen und mit etwa 1500 bis 3500 Euro Umbaukosten für die Übergabestation in seinem Gebäude rechnen. Über einen Rahmenvertrag mit der Genossenschaft seien Vergünstigungen beim Umbau der Heizungsanlage möglich.

Nahwärme ab Winter

Sei die Leitung verlegt und man entscheide sich erst in ein paar Jahren für einen Anschluss, dann liegen die Kosten für den Hausbesitzer bei bis zu 20 000 Euro. Die eigens gegründete Nahwärme-Genossenschaft rechnet damit, dass die ersten Haushalte bereits ab diesem Winter mit Nahwärme versorgt werden.

Der Sohlinger Ortsbürgermeister Hartmut Filmer fragte nach dem genauen Ablauf der Bauarbeiten und die möglichen Behinderungen. Laut Mittelstädt liege noch kein detaillierter Plan vor, durch die Verlegung der Rohre werde es aber bestimmt zu Verkehrsbehinderungen kommen. Das liege in der Natur der Sache.

Weil die Baukosten von der Genossenschaft getragen werden, müsste kein Sohlinger mit Kosten für Straßenreparaturen rechnen, sagte Mittelstädt auf eine Frage von Filmer, der befürchtete, dass Anlieger zur Kasse gebeten würden. Der Ortsbürgermeister wünschte sich, dass der Ortsrat rechtzeitig von den Bauplänen fürs Nahwärmenetz erfahre. Das sagte Mittelstädt zu. Sobald Pläne konkret seien, würden auch die Anwohner informiert, hieß es am Dienstag im Ortsrat. (jde)