HNA: Bioenergie-Genossenschaft Sohlingen will Nahwärmenetz bauen

Sohlingen. Die Bioenergiedorf-Genossenschaft Sohlingen ist einen bedeutenden Schritt weiter und endlich im Genossenschaftsregister eingetragen.

Das verkündet Heike Mittelstädt als Vorsitzende des Vorstands der Bioenergiedorf Sohlingen eG, wie die Genossenschaft offiziell heißt „Somit kann das Projekt nun weiter vorangetrieben werden“, sagt Heike Mittelstädt und meint damit das Nahwärmenetz, das die Genossenschaft bauen und betreiben will.

Der Genossenschaftsvorstand hat nach dem Eintrag ins Register unterdessen den Stand der Dinge in einer Mitgliederversammlung vorgestellt. Demnach ist die Bauplanung einschließlich des Verlaufs der Wärmetrasse und der weit über 50 Hausanschlüsse bereits realisiert worden. Nach der Bewertung der Gesamtkosten des Projektes ist nun die Eigenkapitalsituation neu anzupassen, um eine nachhaltige Finanzierung des Projektes nicht zu gefährden, verkündet die Vorstandsvorsitzende Mittelstädt.

Anträge werden vorbereitet

Dazu gab eine große Mehrheit grünes Licht: Das Projekt Nahwärmenetz für Sohlingen soll zügig umgesetzt werden, heißt es. „Wir sind nach wie vor auf unser Ziel fokussiert, nämlich die Versorgung unseres Ortes mit nachhaltiger Wärme, und setzen alle unsere Kräfte dafür ein, noch in diesem Jahr alle Mitglieder mit Wärme zu versorgen“, zitiert die Vorstandsvorsitzende die Planungsgruppe. Die Gruppe aktualisiere derzeit die Pläne und habe bereits die notwendigen Anträge vorbereitet.

Die endgültige Entscheidung fällt noch in dieser Woche, teilt die Genossenschaft mit und verweist auf den Termin der Generalversammlung am Freitag, 12. April. Sie beginnt um 19.30 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus Sohlingen.

Ausstiegsklausel

Im Mittelpunkt steht der Bericht des Planungsbüros über den aktuellen Projektstand. Außerdem geht es um einen Beschluss, dass alle Mitglieder mit künftigem Wärmeanschluss vier weitere Genossenschaftsanteile zeichnen, um die finanziellen Anforderungen abzudecken.

Und es wird über eine klassische Ausstiegsklausel beraten und beschlossen: über die Auflösung der Genossenschaft bei Nichtzustandekommen der Finanzierung. Übersetzt: Ziehen nicht alle mit am Strang, wird das Projekt beerdigt.

Das Nahwärmenetz auf Genossenschaftsbasis ist sozusagen die Quintessenz aus den jahrelangen Bemühungen der Sohlinger, Bioenergiedorf zu werden. Die Voraussetzungen gestalteten sich in dem Ahledorf als günstig, denn mit den beiden Landwirtschaftsbetrieben Krämer und Gebauer gab es gleich zwei Betreiber von Biogasanlagen.

Absicherung

Während die Biogasanlagen schon vor längerer Zeit in Betrieb gegangen sind, gab es bei den Bemühungen zur Gründung einer Genossenschaft für das Nahwärmenetz Verzögerungen, zuletzt aufgrund von Problemen finanzieller Art. Hauptsächlich geht es um die erhöhte Absicherung des Projekts aus Sicht der Banken, bestätigte Heike Mittelstädt auf Anfrage. (fsd)