HNA: Biodorf wer macht mit?

Gesellschaftsversammlung am Freitag: 75 Haushalte sind fürs Wärmenetz erforderlich

Sohlingen. Die Energiepreise für Öl und Gas erreichen Rekordhöhen. Den Sohlingern bietet sich dazu eine
Alternative. Der Ahleort ist auf dem besten Weg, Bioenergiedorf zu werden: Wärme und Warmwasser aus
Bioenergie, gewonnen aus nachwachsenden Rohstoffen wie Mais und tierischen Abfallprodukten wie Mist und Gülle.
Die Pläne sind schon weit gediehen, eine Gesellschaft Bioenergiedorf Sohlingen bereits gegründet. Am Freitag, 11.Juli, werden nun die Weichen gestellt. Die GbR Bioenergiedorf lädt ab 20 Uhr zu einer öffentlichen Versammlung in das Dorfgemeinschaftshaus ein. Für das Projekt ist es erforderlich, dass 75 Haushalte mitmachen. Ansonsten würde sich das Projekt mit regenerativer Energie nicht rechnen.„Es fehlen nur noch die Wärmekunden“, sagt Michael Dratschmidt, der für die Sohlinger Firma Kordes in der Projektgruppe mitarbeitet. Zur Biodorf-Gesellschaft gehören bereits 28 Akteure, die ans Wärmenetz wollen, darunter auch das bekannte Unternehmen Kordes, das mehrere Immobilien ans Wärmenetz anschließen möchte wie etwa das Verwaltungsgebäude.
Michael Dratschmidt macht deutlich: „Das Projekt ist eine große Chance für die Zukunft.“ Er wünscht sich
stellvertretend für die Bioenergiedorf-Akteure, dass die Sohlingen diese Chance nutzen. Sicher: Anfangs müsse jeder Haushalt investieren – im vierstelligen Bereich. Doch dafür bliebe der Energiepreis nach den bisherigen Berechnungen immer unter dem des Erdöls und unter dem für Gas.
Es geht jetzt um die Verträge. In der öffentliche Versammlung am Freitag geht es um die Verträge mit den Wärmekunden und auch um die mit den Biomasselieferanten. Die Landwirte haben bereits ihre Lieferbereitschaft bekundet, berichtet Dratschmidt. Die Sohlinger hoffen am Freitag zudem auf Unterstützung der Stadtverwaltung.

Bei der Ausarbeitung der Verträge halfen Experten, die auch am Freitag kommen: Volker Ruwisch (Dinkelhausen), der für die Uni Göttingen am Bioenergiedorf Jühnde mitgearbeitet hat, und Karl Fricke jun. aus Schoningen als Berater der Landwirte. (fsd)